David (geb. 2014) 

"Post von Familie Schilling" (im Dezember 2020)

Davin, Tom und Matti (v.l.n.r.) – drei fröhliche Brüder bei ihrer Höhlenexpedition

"Hallo, 

ich heiße Erik Weber und bin im Jahr 2000, dem Gründungsjahr der Oesophagus-Stiftung, geboren. Und als sogenanntes KEKS-Kind, das vor zwanzig Jahren mit einer Oesophagusatresie auf die Welt gekommen ist, der Stiftung verbunden. 

Die ersten Jahre meiner Kindheit waren vor allem für meine Eltern hart. Nach meiner Geburt war ich elf Monate lang komplett in der Uni-Klinik. Und bis ich zwei Jahre alt war, wurde ich per Magensonde ernährt. Danach musste ich erst einmal lernen, was Essen überhaupt ist. Die regelmäßigen Kontrollen und auch die Steckenbleiber mit Essen im Hals, mit denen ich bis ins Grundschulalter immer wieder zu kämpfen hatte, waren nicht immer einfach. Aber rückblickend kann ich nur sagen, dass die Ärzte und meine Eltern alles richtig gemacht haben. 

Ich bin wie alle anderen Kinder in den Kindergarten und die Grundschule gegangen, war in mehreren Sportvereinen angemeldet und konnte ganz normal mit meinen Freunden draußen spielen. 2017 habe ich als Stufenbester meinen Realschulabschluss gemacht und dieses Jahr auch ein hervorragendes Abitur geschrieben. Darauf bin ich schon ein bisschen stolz. 

Trotz meiner Erkrankung habe ich mich nie in irgendeiner Form körperlich beeinträchtigt gefühlt und konnte immer mit allen anderen Gleichaltrigen locker konkurrieren. Auch im Sportunterricht in der Schule habe ich immer regulär und mit Erfolg teilgenommen. Als Hobbys betreibe ich seit sechs Jahren Taekwondo und Zirkeltraining im Verein. Das macht richtig Spaß. Und in diesem Herbst beginne ich mein Studium im Studiengang „Biodiversität und Ökologie“ in Göttingen. 

Das einzige, was ich von meiner Krankheit heute noch merke, ist der Reflux, den ich aber durch Dauermedikation mit Magensäurehemmern im Griff habe. 

Ich möchte gerne allen Eltern von Kindern mit diesem Krankheitsbild Mut zusprechen und sie darin bestärken, ihre Kinder ganz normal großzuziehen. Es gibt aus meiner Sicht nichts Schlimmeres, als einem Kind einzureden, es könnte etwas auf Grund einer Einschränkung nicht schaffen. Ermutigen Sie als Eltern ihre Kinder also früh, verschiedene Sportarten auszuprobieren und körperlich aktiv zu werden. Ich kann nur sagen, dass es mir persönlich körperlich geholfen, aber auch mein Selbstbewusstsein extrem gestärkt hat.

Liebe Grüße und die besten Wünsche 
für die nächsten 20 Jahre 
Erik"

Wir helfen Kindern mit Speise­röhrenfehlbildung – helfen Sie mit!