Mats (geb. 2017) 

"Post von Mats" (im Dezember 2020)

Mats mit seinen Eltern und seiner großen Schwester

"Hallo,
meine Name ist Mats und ich bin 3 Jahre alt. Neulich hat Herr Kretz bei meinem Papa angerufen und gefragt, ob ich einen Beitrag zum Jubiläum der Oesophagus-Stiftung schreiben möchte. Natürlich freue ich mich sehr darüber, denn ich bin sehr dankbar, da auch ich von der Stiftung profitiert habe und möchte zu den 20 Jahren von Herzen gratulieren.

Schon in der Schwangerschaft wurden meine Elternmit dem Thema Oesophagusatresie (bestehendes VAC TERL-Syndrom) konfrontiert. Schnell war klar, dass ich nicht Zuhause zur Welt kommen kann. Das hatte sich meine Mama gewünscht. Also musste ich von Klinik zu Klinik tingeln, bis sich meine Eltern entschieden hatten, wo ich zur Welt kommen soll und behandelt werde. Außerdem habe ich mitbekommen, dass meine Eltern da schon mit dem Medizinteam von KEKS telefoniert haben.

Nach meiner Geburt war leider klar, dass es sich um eine komplexe Long-Gap- Oesophagusatresie Typ IIIB handelt. Mir war das egal, ich wusste gleich nach der Geburt, dass ich auf dieser coolen Welt bleiben möchte. Also packten meine Eltern mich nach 6 Wochen inklusive dieser nervigen Schlürfsonde ein und wir fuhren nach Hause. Vorher mussten meine Eltern noch eine Erste-Hilfe-am-Kind-Schulung machen. Hätten sie mich gefragt, hätte ich ihnen gleich sagen können, dass sie die nicht brauchen. 

Nach 3 Monaten musste ich wieder ins Krankenhaus. Irgendwie freute ich mich sogar. Danach sollte ich nämlich endlich richtig essen können und den leckeren Geruch aus der Küche kannte ich jetzt ja schon eine ganze Weile. Nach insgesamt vier anspruchsvollen OP-Schritten (Foker-Methode) und komplexen Beatmungen (das behaupten die Ärzte, ich habe ja nichts mitbekommen) fand am 03.07.2017 die Anastomosierung statt und nach einem Entzug von den Beruhigungs- und Schmerzmitteln – ich kann euch sagen, der hatte es in sich – durften wir die Klinik Mitte August wieder verlassen. 

Durch meine weiteren doofen Fehlbildungen und zahlreiche pulmonale Infekte, musste ich noch ganz schön oft in die Klinik. Wir waren sozusagen Dauergast und vom Chefarzt bis zur Putzfrau und der Kioskdame kannten uns alle. 

Ehrlich gesagt hatte ich schon immer einen großen Willen, meine Eltern nennen es heute Dickkopf. Aber ich hatte auch wirklich großes Glück mit meinen tollen Ärzten, Pflegern und Therapeuten. Auch meine Krankenkasse und mein Kinderarzt sind spitze. Er hilft mir immer, was nicht alle Ösi-Kinder von sich behaupten können. Deshalb ist es super, dass man jederzeit das Medizinteam von Keks anrufen kann. Die helfen uns Ösi-Kindern auf jeden Fall weiter. 

Jetzt hätte ich fast meine große Schwester vergessen. Die hat mir am allermeisten beigebracht. Und ich kann euch sagen: Dank der Unterstützung aller, bin ich jetzt ein ganz aufgeweckter Kerl. 

Macht’s gut, 
Euer Mats 

PS: Fast hätte ich es vergessen: Das Essen ist tatsächlich so lecker wie es damals gerochen hat."

Wir helfen Kindern mit Speise­röhrenfehlbildung – helfen Sie mit!